Veröffentlicht: 10/06/2025

E-Rechnungen: Vorteile für Hausverwaltung & Eigentümer

Vergleich Papierrechnung und E-Rechnung: klassische Rechnung links, digitale E-Rechnung rechts auf Laptopbildschirm

Papierberge, Tippfehler und Durchlaufzeiten von Wochen – klassische Rechnungsprozesse kosten Geld und Nerven. E-Rechnungen (elektronische Rechnungen im strukturierten Format) beschleunigen Abläufe, reduzieren Fehler und schaffen volle Transparenz für Eigentümer. Dieser Leitfaden zeigt, wie Hausverwaltungen und Immobilien­eigentümer profitieren – und welche Schritte den Umstieg erleichtern.

1 | Was ist eigentlich eine „echte“ E-Rechnung?

Format Merkmale Juristische Anerkennung
PDF-Rechnung Bild / unstrukturierte Datei Ja, aber keine automatische Verarbeitung
E-Rechnung (z. B. XRechnung, ZUGFeRD) XML-Struktur + sichtbares PDF Ja, GoBD-konform, maschinenlesbar

Kurz gesagt: Erst strukturierte XML-Formate ermöglichen echte Automatisierung – nicht jede PDF gilt als E-Rechnung.

2 | Vorteile auf einen Blick

2.1 Für die Hausverwaltung

  • Automatisierte Buchung – OCR & KI lesen Positionen aus und verbuchen sie direkt im System.

  • Schnellere Freigaben – Genehmigungs-Workflow per Klick statt Umlaufmappe.

  • Weniger Fehlerquellen – kein manuelles Abtippen von IBAN, Beträgen oder Leistungszeiträumen.

  • GoBD-Archivierung – digitale Langzeit­aufbewahrung mit unveränderten Originaldaten.

2.2 Für Eigentümer & Beirat

  • Transparente Auswertungen – Rechnungsdaten fließen in Echtzeit in Dashboards.

  • Schneller Einblick – Eigentümer­portal zeigt PDFs + Datensatz sofort nach Eingang.

  • Nachvollziehbarkeit – jede Position lässt sich bis zur Kostengruppe zurückverfolgen (Aufzug, Heizung, Versicherung).

  • Nachhaltigkeit – weniger Papier bedeutet bessere ESG-Bilanz des Objekts.

3 | Praxisbeispiel: Wartungsfirma schickt XRechnung

Schritt Früher (Papier) Heute (E-Rechnung)
Versand Postlauf 2-3 Tage E-Mail + XML < 1 Min
Erfassung Scan & händische Eingabe Automatisch importiert
Freigabe Umlaufordner, 5 Unterschriften Digitaler Workflow, 2 Klicks
Zahlung Termin verpasst → Mahngebühr Zahlung termingerecht
Reporting Quartalsweise Live-Update im Portal

Ergebnis: Prozesszeit von ~10 Tagen auf <24 Stunden reduziert, null Tippfehler, keine Mahnkosten.

4 | So gelingt der Umstieg in 5 Schritten

  1. Software prüfen – unterstützt das aktuelle ERP/Verwalter­system Formate wie XRechnung oder ZUGFeRD?

  2. Lieferanten informieren – Deadline setzen, ab der nur noch E-Rechnungen akzeptiert werden.

  3. Workflow definieren – Genehmigungs­regeln und Vertretungs­befugnisse festlegen.

  4. Schulung & Onboarding – Mitarbeitende und Beirat kurz einweisen; Benutzer­freundlichkeit ist der Schlüssel.

  5. Pilotphase starten – erst die größten Dienstleister umstellen, anschließend alle restlichen Lieferanten.

5 | Häufige Fragen (FAQ)

Brauche ich für E-Rechnungen eine qualifizierte Signatur?
Nein. Der Signatur­zwang wurde 2011 aufgehoben; die Integrität der XML-Datei genügt.

Sind PDFs per E-Mail GoBD-konform?
Nur, wenn sie unverändert archiviert werden. Echte E-Rechnungen erfüllen diese Pflicht automatisch.

Welche Fristen gelten?
Ab 2025 sollen E-Rechnungen für inländische B2B-Geschäfte verpflichtend werden. Jetzt umsteigen lohnt sich also doppelt.

Jan-Niklas Carl, Geschäftsführer der PROREALES Management GmbH, vor hellem Bürohintergrund

Autor: Jan-Niklas Carl

Jan-Niklas Carl ist Geschäftsführer der PROREALES Management GmbH in Hamburg – spezialisiert auf die Verwaltung und wirtschaftliche Optimierung von Gewerbeimmobilien. Als geprüfter Immobilienfachwirt (IHK) und ausgebildeter Immobilienkaufmann vereint er operative Erfahrung mit strategischem Blick. Seine Expertise liegt in der strukturierten Steuerung komplexer Immobilienbestände – mit digitalen Prozessen, rechtlicher Klarheit und wirtschaftlicher Präzision. Wer Gewerbeimmobilien effizient, transparent und zukunftsorientiert verwalten will, findet in ihm einen Partner mit Weitblick und Haltung.

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