Veröffentlicht: 11/08/2025

Indexmiete vs. Staffelmiete – verständlich erklärt

Kurzüberblick – das Wichtigste vorab

  • Indexmiete: passt sich an die Inflation an (VPI).

  • Staffelmiete: feste Erhöhungen in festgelegten Intervallen.

  • Geeignet je nach Marktphase, Objektart und Vertragsziel.

  • Klare Vertragsklauseln sind entscheidend.

Indexmiete und Staffelmiete – die Grundlagen im Gewerbemietrecht

Bei Gewerbemietverträgen ist die Gestaltung der Mietanpassung ein entscheidender Faktor für langfristige Erträge. Zwei etablierte Modelle sind Indexmiete und Staffelmiete:

  • Indexmiete: Anpassung der Miete an den Verbraucherpreisindex (VPI).

  • Staffelmiete: Festgelegte Erhöhungen zu fixen Zeitpunkten, unabhängig von Inflation.

Warum relevant? Die Wahl beeinflusst direkt die Ertragsentwicklung, das Risiko und die Attraktivität des Mietobjekts.

Empfehlung: Vor Vertragsabschluss prüfen, welche Variante zu Marktumfeld, Objekt und Investitionsstrategie passt.

Vor- und Nachteile in unterschiedlichen Marktphasen

Indexmiete – Vorteile

  • Schutz vor Kaufkraftverlust bei hoher Inflation.

  • Automatische Anpassung ohne Nachverhandlung.

  • Klare Orientierung am offiziellen VPI.

Indexmiete – Nachteile

  • Sinkt oder stagniert bei niedriger Inflation.

  • Abhängig von amtlichen Veröffentlichungen.

Staffelmiete – Vorteile

  • Hohe Planbarkeit für beide Vertragsparteien.

  • Unabhängig von Wirtschaftslage und Inflation.

  • Einfach im Mietvertrag darzustellen.

Staffelmiete – Nachteile

  • Risiko, hinter Inflationsentwicklung zurückzubleiben.

  • Kann unattraktiv wirken, wenn Marktpreise fallen.

Empfehlung je Marktphase:

  • Hohe Inflation → Indexmiete sichert Wert.

  • Stabile Preise → Staffelmiete gibt Planungssicherheit.

Zahlen statt Bauchgefühl – Rechenbeispiele im Vergleich

Beispiel 1 – Indexmiete
Ausgangsmiete: 2.000 € / Monat
VPI-Steigerung: 4 %
Neue Miete: 2.000 € × 1,04 = 2.080 €

Beispiel 2 – Staffelmiete
Ausgangsmiete: 2.000 € / Monat
Staffel: +100 € alle 2 Jahre
Nach 4 Jahren: 2.200 € – unabhängig von Inflation.

Aus der Praxis – wie Vermieter Mietformen erfolgreich einsetzen

Praxisbeispiel 1 – Büroimmobilie in Hamburg
Ein Vermieter koppelt die Miete an den VPI. Ergebnis: In den letzten 3 Jahren stieg die Miete um insgesamt 12 %, im Gleichschritt mit der Inflation – ohne zusätzliche Verhandlungen.

Praxisbeispiel 2 – Einzelhandelsfläche in Top-Lage
Ein Staffelmietvertrag mit klaren Erhöhungen alle 24 Monate sorgt für konstante Kalkulation. Der Mieter kann seine Kosten exakt planen, der Vermieter profitiert von festen Erträgen.

Vertragsklauseln, die Ärger verhindern

Klare Vertragsformulierungen sind Pflicht:

  • Indexmiete: Basisjahr, Quelle (Statistisches Bundesamt) und Anpassungsintervall festlegen.

  • Staffelmiete: Erhöhungsbeträge und -zeitpunkte eindeutig nennen.

  • Schriftliche Mitteilungspflichten regeln.

Empfehlung: Klauseln vor Unterzeichnung juristisch prüfen lassen, um spätere Streitigkeiten zu vermeiden.

Welche Mietform für welche Objektart geeignet ist

Objektart Geeignete Mietform Begründung
Büroflächen Indexmiete Flexible Anpassung an Wirtschaftslage
Einzelhandel (Top-Lage) Staffelmiete Klare Kalkulation und Sicherheit
Logistikimmobilien Indexmiete Inflationsschutz bei langen Laufzeiten
Mixed-Use mit Gewerbe Kombination Nach Nutzungsteil differenzieren

Checkliste – 7 Punkte für den optimalen Mietvertrags-Check

  1. Mietform festlegen: Index, Staffel oder Kombination.

  2. Markt- und Inflationsentwicklung der letzten Jahre prüfen.

  3. Anpassungsintervalle klar definieren.

  4. Bei Mixed-Use-Objekten getrennte Regelungen vorsehen.

  5. Mögliche Risiken bei langfristigen Verträgen einplanen.

  6. Schriftliche Mitteilungspflichten aufnehmen.

  7. Vertragsklauseln regelmäßig durch die kaufmännische Verwaltung prüfen lassen.

Mehrwert für Eigentümer – wie PROREALES Ihre Mietstruktur absichert

Die Wahl zwischen Index- und Staffelmiete ist nicht nur juristisch, sondern auch strategisch relevant. In der Mietverwaltung und Bauträger-Betreuung setzen wir auf langfristige, wirtschaftlich tragfähige Vertragsstrukturen – kombiniert mit einem transparenten Reporting, das die Ertragsentwicklung jederzeit sichtbar macht.

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Mietanpassungsklauseln entscheiden über Ihre Rendite.
Ob Index- oder Staffelmiete – wir prüfen Ihre bestehenden Verträge, zeigen Optimierungspotenziale auf und begleiten Sie bei der Anpassung an Markt- und Inflationsentwicklung.

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FAQ

Was ist der Verbraucherpreisindex (VPI)?

Ein offizieller Wert, der die Preisentwicklung in Deutschland misst.

Kann eine Staffelmiete später in eine Indexmiete umgewandelt werden?

Nur mit Zustimmung aller Vertragsparteien.

Wie oft darf bei Indexmiete angepasst werden?

In der Regel einmal jährlich, sofern vertraglich so vereinbart.

Ist eine Mischform aus beiden Modellen zulässig?

Ja, wenn sauber getrennt und im Vertrag klar geregelt.

Welche Mietform ist für Investoren langfristig sicherer?

Das hängt von Inflation, Vertragsdauer und Objektart ab.

Jan-Niklas Carl, Geschäftsführer der PROREALES Management GmbH, vor hellem Bürohintergrund

Autor: Jan-Niklas Carl

Jan-Niklas Carl ist Geschäftsführer der PROREALES Management GmbH in Hamburg – spezialisiert auf die Verwaltung und wirtschaftliche Optimierung von Gewerbeimmobilien. Als geprüfter Immobilienfachwirt (IHK) und ausgebildeter Immobilienkaufmann vereint er operative Erfahrung mit strategischem Blick. Seine Expertise liegt in der strukturierten Steuerung komplexer Immobilienbestände – mit digitalen Prozessen, rechtlicher Klarheit und wirtschaftlicher Präzision. Wer Gewerbeimmobilien effizient, transparent und zukunftsorientiert verwalten will, findet in ihm einen Partner mit Weitblick und Haltung.

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