Veröffentlicht: 07/05/2025

Was kostet eine Hausverwaltung?

Ein Überblick über Preise, Faktoren und regionale Unterschiede

Wer eine Immobilie besitzt, kennt das Thema früher oder später: die professionelle Hausverwaltung. Doch was kostet sie eigentlich? Und wovon hängt es ab, ob ein Angebot günstig, marktüblich oder zu hoch erscheint?

In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf die Kostenstruktur von Hausverwaltungen. Mit Schätzspannen, Praxisbeispielen und dem Versuch, die vielschichtige Antwort auf eine einfache Frage zu geben: Was zahlt man eigentlich für Verwaltung – und wofür genau? (passender Artikel: Was macht eigentlich eine Hausverwaltung?)

Woraus setzen sich die Kosten zusammen?

Die Kosten einer Hausverwaltung hängen stark davon ab, was genau verwaltet wird. Grundsätzlich unterscheidet man:

  • WEG-Verwaltung (für Wohnungseigentümergemeinschaften)

  • Mietverwaltung (für vermietete Einheiten, meist im Auftrag eines Eigentümers)

  • Gewerbeimmobilienverwaltung (mit spezifischen Anforderungen)

Jede dieser Verwaltungsarten bringt eigene Anforderungen und dementsprechend auch andere Preisstrukturen mit sich.

1. Was kostet eine WEG-Verwaltung?

Hier rechnen Hausverwaltungen in der Regel pro Einheit und Monat ab. Die Einheit bezieht sich dabei meist auf einzelne Wohnungen – auch leerstehende.

Übliche Spannen laut Verwalterentgeltstudie:

  • Großstädte (z. B. Hamburg, München, Frankfurt): 25–45 € pro Einheit und Monat

  • Mittelgroße Städte: 20–35 €

  • Ländliche Regionen: 15–25 €

Beispiel: Eine WEG mit 20 Wohnungen in einer Stadt wie Hamburg verursacht jährliche Verwaltungskosten zwischen 6.000 und 10.800 €.

Zusatzkosten:
Außerordentliche Eigentümerversammlungen, Mahnverfahren, Sonderprotokolle etc. werden oft separat abgerechnet.

2. Was kostet eine Mietverwaltung?

Bei der Mietverwaltung rechnet die Hausverwaltung in der Regel prozentual auf die monatliche Mieteinnahme ab. Es handelt sich um eine proaktive Verwaltung im Auftrag eines Eigentümers.

Übliche Spanne der Verwaltungsgebühr:
4 % bis 8 % der monatlichen Netto-Mieteinnahme

Je nach Region, Immobilientyp und Leistungsumfang kann das variieren.

Beispielrechnung:
Eine vermietete Wohnimmobilie mit 5.000 Euro Monatsnettomiete bringt bei 6 % Verwalterhonorar:
300 Euro im Monat / 3.600 Euro im Jahr

In Städten wie Hamburg kann die Spanne auch bei 5 % bis 7,5 % liegen, je nach Objektgröße und Komplexität.

3. Was kostet eine Gewerbeimmobilienverwaltung?

Hier wird es komplexer – und individueller. Die Verwaltung gewerblicher Objekte ist anspruchsvoll: langfristige Verträge, differenzierte Mieterstrukturen, regelmäßiges Reporting und technische Besonderheiten sind Standard.

Preismodelle:

  • Individuell verhandelte Pauschalen pro Objekt oder Einheit

  • Prozentuale Vergütung, meist zwischen 1 % und 5 % der Nettomieteinnahmen

Laut aktueller Marktpraxis (Verwalterentgeltstudie 2024/25) bewegt sich der Großteil der Gewerbeverwaltungen zwischen 2 % und 3,5 %, je nach Objektgröße, Standort und Komplexität.

Beispielrechnung (realistisch):

Ein Gewerbeobjekt mit 50.000 € Monatsmiete in Magdeburg
bei 2,5 % Verwaltungsgebühr: 1.250 € monatlich / 15.000 € jährlich

In stark regulierten Märkten wie beispielsweise Hamburg sind bei Großobjekten mit hohen Mieten auch 1–2 % üblich.

Welche Faktoren beeinflussen den Preis?

Nicht nur Lage und Art der Immobilie spielen eine Rolle – auch der Umfang der gewünschten Leistungen:

  • Anzahl der Einheiten

  • Lage & Zustand der Immobilie

  • Art der Nutzung (Wohnung, Gewerbe, gemischt)

  • Komplexität der Mieterstruktur

  • Technischer Zustand & Sanierungsbedarf

  • Anforderungen an Reporting oder digitale Verwaltung

  • Sonderleistungen (z. B. Vermietung, Modernisierung, Kommunikation mit Behörden)

Was ist oft nicht im Preis enthalten?

Viele Hausverwaltungen bieten Basispakete an. Zusätzliche Leistungen werden separat berechnet – zum Beispiel:

  • Vermietungsservice

  • Baubegleitung

  • Rechtsstreitigkeiten oder Mahnverfahren

  • Erstellung individueller Wirtschaftspläne

  • Sonderprotokolle oder außerordentliche Eigentümerversammlungen

Ein Blick ins Angebot lohnt sich immer – auch um versteckte Nebenkosten zu erkennen.

Fazit: Was kostet eine Hausverwaltung?

Die Antwort lautet wie so oft: Es kommt darauf an.
Ob 20 Euro pro Einheit oder 2.000 Euro im Monat – die Spanne ist groß. Wichtig ist nicht nur der Preis, sondern der Leistungsumfang und die Transparenz der Abrechnung. Eine professionelle Hausverwaltung ist eine Investition in den Werterhalt und die Funktionalität der Immobilie – und sollte genau geprüft, verglichen und zum Objekt passend ausgewählt werden.

Möchten Sie wissen, was eine Hausverwaltung für Ihre Immobilie konkret kosten würde? Sprechen Sie mit uns – wir erstellen für Sie ein realistisches, nachvollziehbares Angebot.

Jan-Niklas Carl, Geschäftsführer der PROREALES Management GmbH, vor hellem Bürohintergrund

Autor: Jan-Niklas Carl

Jan-Niklas Carl ist Geschäftsführer der PROREALES Management GmbH in Hamburg – spezialisiert auf die Verwaltung und wirtschaftliche Optimierung von Gewerbeimmobilien. Als geprüfter Immobilienfachwirt (IHK) und ausgebildeter Immobilienkaufmann vereint er operative Erfahrung mit strategischem Blick. Seine Expertise liegt in der strukturierten Steuerung komplexer Immobilienbestände – mit digitalen Prozessen, rechtlicher Klarheit und wirtschaftlicher Präzision. Wer Gewerbeimmobilien effizient, transparent und zukunftsorientiert verwalten will, findet in ihm einen Partner mit Weitblick und Haltung.

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